Freitag, 30. März 2012

Ein Stück vom Himmel




Das Holz ist warm. Ein schwüler Wind haucht mir die Haare aus dem Gesicht. Ich lausche dem Wasser, das rhythmisch an die Pfeiler des Stegs rauscht und darüber hinaus.
Ich schaue in den schwarzen klaren Himmel. Schwarz und mit vielen kleinen weißen Punkten. Mein Papa hat sie früher für mich gezählt, die Sterne. Ich habe ihm geglaubt, dass er es wirklich kann, jeden einzelnen Stern und keinen ein zweites Mal. Es waren Zeiten der Sorgenlosigkeit. Zeiten mit meiner Puppe Mathilde und meinem riesigen Playmobil-Haus. Zeiten, in denen ich von meiner Zukunft genauso wenig wusste, wie heute, aber damit leben konnte. Zeiten in denen ich nie gedacht hätte, jemals so zu enden.
Ich hebe meine rechte Hand und tippe in Gedanken jeden einzelnen Stern an und gebe ihm eine Nummer.
Eins, zwei, drei, vier, …
Vielleicht gebe ich ihnen auch einen Namen, aber was, wenn mir keiner mehr einfällt? Zahlen sind immer da. Sie gehen niemals verloren und niemals zu Ende, genauso wie die Hoffnung. Hoffnung. Hoffnung ist wichtig. Wichtig für unser Leben. Würden wir sonst Dinge beginnen oder überhaupt in Erwägung ziehen, hätten wir nicht die Hoffnung, es gäbe ein gutes Ende für uns? Hätte ich dich womöglich nie angesprochen, hätte ich nicht die Hoffnung gehabt, du würdest mich mögen?
Ich habe dich geliebt und wahrscheinlich liebe ich dich in diesem Moment immer noch. Mit jedem der Sterne. Jeder Stern ein Geschenk, ein Zeichen der Stärke meiner Liebe für dich.
Ja, ich hatte die Hoffnung, dass du erkennst, wie gnadenlos verrannt ich mich hatte. Verlaufen in meinem Geist und meiner Liebe. Ich glaubte, du würdest sehen, dass ich dich liebte. Und mit jedem Satz und jedem Blick und jedem Lächeln entflammte die Kerze erneut. Die Kerze der Liebe. Die Kerze der Sehnsucht. Du hast mich so oft zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht. Manchmal weiß ich  nicht, was ich am meisten davon vermisse. Es waren Hoffnungen. Hoffnungen, dass das alles nie ein Ende nehmen würde. Aber in diesen Hoffnungen habe ich mich verirrt, denn ich wusste ganz genau, dass diese Zeit ein Ende haben musste.
In deiner Gegenwart fühlte ich mich zunehmend schwächer. ich wollte perfekt sein. Perfekt und einfach nur geliebt. Aber du hast es nicht bemerkt. Vielleicht ganz bewusst…
Und irgendwann hatte ich nur noch die Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Dass ich wieder lachen kann. Dass ich wieder tanzen, singen, leben kann. Dass ich wieder Hoffnung auf mein eigenes, kleines Happy End haben kann.
Sechsundzwanzig, siebenundzwanzig, achtundzwanzig, …

2 Kommentare:

  1. Du hast irgendwie eine ganz süße Art zu schreiben. ;)

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  2. ooh *__* du kannst so wunderschön schreiben

    die gedanken in dem text passen gerade so gut, mach weiter so ((:

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