Montag, 7. Januar 2013

Kontrolle / Schlaf

Ich fühle mich unbeschreiblich leer. Kraftlos und müde. Ich will schlafen. Kann es aber nicht. Ich denke an dich. Daran, wie wir beide mit dem Fahrrad nach Tombua fahren. Irgendwann einmal, wenn wir groß sind. Wie deine braunen Haare dir in dein Gesicht fallen und du mich mit deinen wunderschönen Augen ansiehst. Ich habe keine Ahnung, welche Farbe sie haben. Es ist eine Mischung aus grün und blau und grau und gelb. Und wunderschön. Dein rosaner Lippenstift erscheint mir viel zu kräftig für deine blasse Haut. Aber du liebst ihn. Und ich liebe dich.
Ich will irgendetwas machen. Ich will raus aus diesem Selbstmitleid. Raus aus meinem Bett, aus diesem erdrückenden Zimmer. In der dunklen Nacht die kalte Luft einatmen. Einfach durch die Gegend laufen und an nichts denken. Nichts außer dich. Und dann rennen. Bis meine Lungen brennen. Und mich irgendwo fallen lassen in das kalte Gras. Dann ganz ruhig atmen. Ein und aus und mit den Fingern den Takt meines Herzschlags auf die Erde klopfen. Am Himmel die Sterne zählen und hören wie die Blätter der Bäume im seichten Wind tanzen. Einfach genießen und an nichts denken. Keine Leere, keine Müdigkeit. Keine Kälte und keine Ängste irgendetwas falsch zu machen. Einfach nur da liegen und genießen. Und den Takt meines Herzens auf den kalten, klammen Boden klopfen. Bis meine Finger immer langsamer werden und sie irgendwann reglos neben mir liegen bleiben.
Nur bitte Schatz, weck' mich nicht, wenn ich dann endlich schlafe.

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